Qualität ist eine unserer Stärken. Aber das kommt natürlich nicht aus dem Nichts. QESH-Manager Ruud erzählt, wie er vor 33 Jahren als Qualitätssicherungsoffizier an der Spitze einer großen Veränderung stand.
"Nach meinem Maschinenbaustudium ging ich direkt zum Militärdienst. Schließlich blieb ich fast 10 Jahre lang bei der Bundeswehr. Aufgrund von angekündigten Umstrukturierungen habe ich mich dann trotzdem beworben. So bin ich vor 33 Jahren bei Vostermans Alu Foundries als Qualitätssicherungsbeauftragter gelandet. Damals herrschte in der Gießerei noch ein sehr autoritäres Arbeitsklima. Das kam mir angesichts meiner Vergangenheit beim Militär sehr entgegen. Aber heute kann ich sagen, dass die Gießerei nur noch in einigen Punkten der alten ähnelt.
Ende der 1980er Jahre wurde ich eingestellt, um ein Qualitätssicherungssystem einzurichten und den Qualitätsaspekt in der Organisation stärker zu verankern. Zu dieser Zeit schien die ISO-Zertifizierung ein Hype zu sein. Unser erstes ISO-Zertifikat erhielten wir 1993. Damit konnten wir der Außenwelt zeigen, dass wir den Qualitätsaspekt unseres Unternehmens im Griff hatten und uns ständig verbesserten. Und diese kontinuierliche Verbesserung machen wir immer noch, aber viel effizienter als damals.
In 33 Jahren hat sich meine Arbeit weiterentwickelt. Von der reaktiven Beurteilung der Produkte, die in die Fabrik kommen, zur proaktiven Beurteilung, ob ein Produkt überhaupt gut hergestellt werden kann. Dazu arbeiten wir mit unserem Team zusammen, um gemeinsam mit dem Kunden das gewünschte Endprodukt aus dem Prozess heraus zu betrachten. Das ist heute viel mehr als nur Gießen, denn die Kunden möchten in der Regel ein Gussprodukt erhalten, das bereits nachbearbeitet wurde, so dass es direkt montiert werden kann. So behalten wir die Kosten unter Kontrolle und verhindern, dass bei der Produktion in unserem Unternehmen oder bei einem unserer Partner Fehler gemacht werden. Darüber hinaus sorgte die Verschärfung der Zertifizierungsanforderungen dafür, dass sich mein Arbeitsplatz ständig veränderte. Mittlerweile ist neben der Qualität auch der Umwelt- und Arbeitsschutzaspekt hinzugekommen. So entstand die bekannte Kombination Qualität - Umwelt - Gesundheit - Sicherheit. Nächste Woche kommt zum Beispiel wieder das Gewerbeaufsichtsamt zu Besuch. Es gibt mir immer ein zufriedenes Gefühl, wenn Externe sagen, dass bei uns alles in Ordnung ist. Auch innerhalb der Gießereiwelt haben wir ein positives Image. Das höre ich regelmäßig von Kollegen und Industriepartnern. Aber dieses Image haben wir nicht automatisch bekommen, es stecken mehr als 33 Jahre Arbeit darin.
Etwa 30 bis 40 % meiner Zeit widme ich heute Umweltfragen. Im Jahr 1997 wurde unter meiner Leitung die erste Umweltgenehmigung erteilt. In der Zwischenzeit hat sich viel verändert und es geht um immer mehr. Es handelt sich um komplexe Themen mit hohen Anforderungen, die zu Recht immer strenger werden. Wir sind auf dem besten Weg, auch die ISO-Umweltzertifizierung zu erhalten. Die Basis für das Umweltmanagementsystem ist vorhanden, es muss nur noch in der Organisation umgesetzt und gesichert werden. Das heißt übrigens nicht, dass wir uns nicht schon vorher darum gekümmert hätten. Wir kaufen zum Beispiel grünes Aluminium und grünen Strom. Aber um ein ISO-Umweltzertifikat zu erhalten, braucht es mehr als nur umweltbewusstes Handeln.
Bis zur Pensionierung habe ich noch einige Jahre Zeit. Bis dahin werden wir das ISO-Umweltzertifikat erhalten. Ich werde auch daran arbeiten, meine QESH-Managementfunktion innerhalb des Unternehmens noch weiter zu sichern. Die Kollegen in den Betrieben werden dann selbst an den Themen arbeiten. Und das passt auch zu der Umstellung, die wir durchlaufen haben. Mit etwa 50 Mitarbeitern ist unsere Gießerei nicht besonders groß. Aber wir fühlen uns alle in das Endergebnis eingebunden. Wir sind ein eingespieltes Team geworden. Und wenn man bedenkt, dass wir aus einer autoritären Organisation kamen, wo ein Mann die Befehle durch eine Art chinesisches Rohr in die Werkstatt schickte. Wenn ich zurückblicke, bin ich stolz darauf, dass wir als Organisation diese Schritte unternommen haben."