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Was sind häufige Belüftungsfehler bei Geflügel?

Geschrieben von Vostermans Ventilation | 08.04.2020 14:37:00

Eine gute Belüftung in Hühnerställen sorgt für eine optimale Temperatur und Luftqualität. Die Verteilung der Luft und das Luftprofil (wie die Luft in die Ställe eintritt, sich verteilt und sich vermischt) sind dafür sehr wichtig.

Sofern die Luftströmung und die Luftprofile passend ausgerichtet sind, kann das Geflügel eine optimale Leistung erbringen. Krankheiten und Atemwegsprobleme, verlangsamtes Wachstum, Probleme an Fußsohlen und Fersen, Verschmutzung und höhere Ausfälle können so vermieden werden.

Temperatur

„Eine gute Ventilation muss den Tieren dienlich sein und ihren Ansprüchen (nicht unseren) gerecht werden. Ich denke, das größte Missverständnis ist, dass Geflügelzüchter oft glauben, im Stall soll es kühl sein. Aus diesem Grund belüften sie so viel wie möglich. Kühl bedeutet jedoch häufig auch kalt. Nur weil Züchter das Klima als angenehm empfinden, heißt das noch lange nicht, dass dies auch für die Hühner (insbesondere die Küken) angenehm ist“, so Herr Henk Rodenboog, Klimaspezialist und Zoologe bei De Heus Voeders B.V.

Erwachsene Tiere fühlen sich bei Temperaturen von 20 bis 27 Grad Celsius wohl, Jungtiere jedoch erst bei 30 bis 35 Grad. In solch einem Fall gilt: Wenn wir uns wohl fühlen, ist es für die Tiere zu kalt. Sowohl Kälte/Luftstrom als auch Hitze können sich katastrophal auf die optimale Leistung der Tiere auswirken (siehe Thema 1).

„Ein weiterer großer Irrtum ist zu glauben, dass Thermometer immer die die richtige Temperatur anzeigen. Manchmal ist das auch so, aber es gibt kein einziges Thermometer, das die Windgeschwindigkeit berücksichtigt, weshalb auch die tatsächliche Temperatur nicht angezeigt werden kann. Oft ist es so, dass Tiere die gemessene Temperatur in Wahrheit als kälter empfinden. Diese Tatsache gibt uns gleichzeitig viele Möglichkeiten, wenn es im Sommer sehr warm ist. Tiere können sich dann länger als von ihren Züchtern erwartet in ihren Komfortzonen aufhalten. Indem durch die Ausnutzung von Windgeschwindigkeit wiederholt die Wärme von der Haut der Tiere wegtransportiert wird, können wir ihnen das Gefühl geben, dass es kälter als in Wahrheit ist“, sagt Henk Rodenboog.

Minimale und maximale Belüftung

Die Mindestbelüftung muss ausreichend sein. Mehr darüber erfahren Sie in unserem anderen Blog, in dem wir erklären, was Mindestbelüftung ist und warum sie so wichtig ist.

Gemeinsam mit der Komfortzone der Tiere muss auch die Ventilation erhöht werden, um zusätzliche Hitze zu verteilen, bis die maximale Belüftung erreicht ist.

Henk Rodenboog: „Lange Zeit haben wir eine maximale Belüftung von 4 m2 pro kg Lebendgewicht im Stall zugrunde gelegt. Da wir heutzutage jedoch mehr Tage mit Spitzentemperaturen haben, ziehen es die meisten Geflügelzüchter vor, für solche Fälle einige Extras griffbereit zu haben. Die Einstellungen zwischen minimaler und maximaler Belüftung sind recht kritisch und müssen daher sehr präzise sein. Neben der Erfrischung der richtigen Luftmenge ist es genauso wichtig, dass die frische Luft auch richtig verwendet wird. Die Positionierung sowie die Anzahl der Eingangsventile sind für eine gute Ventilation genauso wichtig.“

Ventilatoren und Wartung

Hinsichtlich der Belüftung ist ein gutes Stallklima für die optimale Leistung der Tiere nicht der einzige Aspekt, wenn es um gute Geschäftsergebnisse geht. Darüber hinaus sind im Hinblick auf die Effizienz auch die Investitionen bzw. Kosten für das Ventilationssystem sehr wichtig und müssen überschaubar sein. Das gilt sowohl für die Anfangsinvestition als auch für den Energieverbrauch und die Wartungskosten.

Schlecht gewartete, schmutzige Ventilatoren verursachen einen höheren Energieverbrauch und ihre Durchflussgeschwindigkeit (die Luftmenge, die bewegt wird) nimmt schnell ab. Beachten Sie aus diesem Grund die nachfolgenden Punkte in Ihrem Hühnerstall:

  • Haltbarkeit und Zuverlässigkeit Ihrer Ventilatoren
  • Eignung für intensive Nutzung
  • Widerstandsfähigkeit gegen aggressive und korrosive Umgebungen
  • Leistungsfähigkeit bei negativem Druck