Ein gutes Klima ist ausschlaggebend für optimale Lebensbedingungen für Milchvieh. Schließlich trägt ein angenehmes Stallklima zu gesunden Rindern mit hoher Produktivität bei. Für Milchkühe liegt die optimale Umgebungstemperatur zwischen -5 und 18 °C.
Schon bei einer Temperatur von 22 °C in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit kann eine Kuh unter der Hitze leiden. Dieses Phänomen wird als „Hitzestress“ bezeichnet.
Das auffälligste Anzeichen von Hitzestress ist, dass die Kühe mehr trinken. Darüber hinaus schwitzen und keuchen sie mehr. Die Schwitzrate von Kühen beträgt nur ein Zehntel der menschlichen Schwitzrate. Daher können sich Kühe nur schwer von der Hitze abkühlen, was sie anfällig für Hitzestress macht. In warmen Perioden produzieren Kühe auch mehr Speichel, wodurch sie viel Feuchtigkeit verlieren. Dies kann zu einer Ruminalazidose führen. Darüber hinaus stehen Kühe bei Hitzestress bis zu zwei Stunden weniger pro Tag. Wenn Kühe stehen, können sie sich aber leichter abkühlen.
In Perioden mit Hitzestress sinkt die Futteraufnahme von Kühen um 8 bis 12 Prozent (oder mehr). Diese verringerte Futteraufnahme führt zu einer reduzierten Produktion von flüchtigen Fettsäuren im Pansen, was wiederum die Produktion senkt. Weitere Nebenwirkungen, die bei unter Hitzestress leidenden Kühen häufig auftreten, sind eine verschlechterte Fruchtbarkeit (erhöhte Zellzahl in der Tanksammelmilch), ein erhöhter Embryonenverlust, zunehmende Hufprobleme (weniger Hinlegen) und mehr Fälle von klinischer Mastitis.
Ein gewisser Hitzestress ist unvermeidlich, aber die Auswirkungen können minimiert werden. Bereits bevor es heiß wird, können Sie einige Vorbereitungen treffen:
Bei wirklich hohen Temperaturen ist eine aktive Kühlung der Kühe besonders wichtig. Über einer Temperatur von 26 °C sollten die Kühe befeuchtet und mit Ventilatoren abgekühlt werden. Die Euter müssen dabei jedoch trocken bleiben.
Die Erhöhung des Luftstroms ist eine weitere wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Hitzestress. Stellen Sie sicher, dass sich die Luft frei durch alle Teile des Stalls bewegen kann. Ventilatoren können die natürliche Belüftung unterstützen.
Die erfrischte Luft, die über die Ventilatoren verteilt wird, senkt die gefühlte Temperatur und verhindert, dass die Kühe schnell unter der Hitze leiden. Hierfür ist eine Luftgeschwindigkeit von mindestens 2 m/s erforderlich. Axialventilatoren werden nach wie vor am häufigsten eingesetzt. Sie können einen gezielten Luftstrom mit relativ hoher Geschwindigkeit erzeugen. Daher werden sie oft hinter dem Futterzaun oder über den Ställen angebracht, da die Kühe so animiert werden, zu fressen und sich hinzulegen. Beide Handlungen sind wichtig für eine optimale Milchproduktion.
Wenn Sie Fragen zur Belüftung in Milchviehställen haben oder mehr über unsere entsprechenden Lösungen erfahren möchten, helfen wir Ihnen gerne weiter!